Hofjuwelier Heinrich Mau
(geb.18.02.1843, gest. 22.8.1906)
Dresdner Anzeiger 24.8.1906 Nachricht vom Tode Heinrich Maus (SLUB)
Heinrich Mau †. Mittwoch abend ist einer unserer bekanntesten und geachtetsten Mitbürger, Herr Hofjuwelier Wilhelm Heinrich Mau gestorben, nachdem er seit Wochen leidend gewesen und die Hoffnung, ihn wieder der Genesung zuführen zu können, in den letzten Tagen völlig geschwunden war. Sein Alter– Mau hatte das 63. Lebensjahr vollendet– mag sich der Überwindung des Leidens widersetzt haben, zum Leidwesen all derer, die diesen Mann hochschätzten und ihm zugetan waren. Der Verstorbene war nicht nur ein großer, begabter Geschäftsmann, der höchsten Zielen zustrebte und sich mit weltstädtischen Ideen trug, in ihm lebte auch ein Stück Künstler. Wer ihm je nahegestanden hat, hat das empfunden. Er hat für beides den Beweis geliefert. im Aufblühen seines Geschäftes und in seiner Initiative zum Bau imposanter Gebäude. Im jugendlichen Alter von etwa 22 Jahren übernahm Mau das väterliche Juweliergeschäft in der Moritzstraße, das er jedoch, als der Durchbruch der König Johann-Straße durchgeführt wurde, in ein neues Heim, Ecke König Johann- und Moritzstraße verlegte. Im Jahre 1888 erwarb er das Viktoriahotel an der Seestraße, trat von dem Terrain das Areal für das Bierling-Haus und das Geschäftsgebäude des Bankvereins ab und errichtete an der Front der Seestraße das jetzt vielbewunderte Viktoriahaus, in dessen Erdgeschoßräumen er sein Geschäft einrichtete, das mittlerweile einen weltstädtischen Charakter erhalten hatte. Weiter faßte er im Jahre 1896 den Plan, auf dem Areale des damals v. Boxbergschen Palais in der Waisenhausstraße ein großes modernes Theater zu errichten. Und an diese Idee ging er mit wahrer Begeisterung, sodaß im Jahre 1897/98 das einzig schöne Zentraltheater entstand. In diesen beiden Gebäuden allein hat sich Mau ein dauerndes Denkmal gesetzt. Beide sind nicht aus geschäftsmäßigen, sondern aus echt künstlerischem Geist heraus geboren worden. Niemals würden sie sonst mit so großer Pracht, ja fast künstlerischem Luxus errichtet worden sein. Später ist der Besitz des Zentraltheaters an eine Aktiengesellschaft, die Bank für Bauten, übergegangen. Mau selbst blieb Aufsichtsratsmitglied, nahm aber noch vor Jahren an Künstler-Engagements und bei der Abwägung künstlerischer Fragen tätigen Anteil. Er war bei allen Erfolgen ein schlichter und liebenswürdiger Mann geblieben, dem alle, die ihn näher kannten und das, was er geschaffen, zu würdigen wissen, ein dankbares Andenken bewahren werden.
Erbauer und Gebäude
Dresdner Anzeiger 20.11.1898
Das neue Centraltheater (SLUB)
Am nächsten Montag wird das neue Centraltheater eröffnet, das nun schon seit Wochen die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden in so hohem Maße erregt hat. In der That ist hier etwas Außergewöhnliches geleistet: Herr Hofjuwelier Heinrich Mau als Bauherr und die Herren Lossow und Viehweger als Ausführende seiner hochgehenden künstlerischen Absichten haben Dresden mit einem Varieté-Theater beschenkt, auf welches wir stolz sein können.
Schreiten wir durch die Waisenhausstraße, so fesselt die reiche Schauseite mit dem vergoldeten Baldachin unfehlbar unsere Blicke. Mögen wir auch die Empfindung haben, daß hier im Reichthume der Ornamentik etwas zu viel gethan sei, der Zweck, etwas ungewöhnlich Auffälliges, sozusagen ein wirkungsvolles architektonisches Plakat für ein Varieté-Theater zu schaffen, ist jedenfalls erreicht und dabei ist auch die architektonische Klarheit gewahrt: das Vestibül, der durch zwei Geschosse gehende Saal, die Treppenhäuser links und rechts, die Wohnräume im dritten Obergeschoß, alles das spricht sich im äußeren klar aus.
Sieben Eingänge führen in das Haus, je einer links und rechts zu den Treppen des zweiten und dritten Ranges, die mittleren zu der Eingangshalle, die uns schon einen Begriff giebt von dem, was wir weiter zu erwarten haben: röthliche Fußböden, grüne Thüren, weiße Wände, am Plafond stilgerecht angetragene, dem Zwecke des Raumes entsprechend einfache Ornamentik, ebenfalls in weißer Farbe; das Ganze beleuchtet durch vier Deckenballons und zwei große Feuerschalen in Bronze und Krystall auf Säulen von rothem schwedischen Granit. Links und rechts liegen die Kassen, daneben führen Thüren zu den Treppen des ersten Ranges, deren Rampen aus herrlich schimmerndem Bavenazzomarmor hergestellt sind, während die Thüren geradeaus auf den breiten Umgang münden, der das ganze Parket bis zu den Bühnenräumen in der Breite von 5 m umzieht. Ohne auffällige Pracht, die für den Zweck des Raumes nicht angebracht wäre, ist hier doch durch die kräftigen Lokalfarben – rother Terrazzoboden, rothes Palisanderholz der zahlreichen Thüren, Buffett- und Garderobenräume eine vortreffliche Wirkung erzielt. Angenehm fällt hier schon die Weiträumigkeit auf, die jedes Gedränge hintanhalten dürfte, sehr praktisch erscheint die Anlage der Garderoben, welche von der Mauerfluchtlinie zurückliegen, so daß die Vorübergehenden nicht mit den ihre Kleider Zurückfordernden zusammenstoßen, wie dies an manchem anderen Orte in so unbequemer Weise der Fall ist.
Wir betreten weiter das Parket und werden zunächst überrascht durch die Größe des Raumes, welche die jetzt von der Straße aus noch sichtbaren Hofmauern nicht vermuten lassen. Nicht weniger als 26 m beträgt die Breite des Theaters (5m mehr als die Breite des Hoftheaters), 17 m hoch erhebt sich die Decke und von der hintersten Wand im dritten Rang bis zur Bühne sind es 32 m. Wenn trotz der Größe des Raumes der scheunenartige Eindruck, den solche Weiträumigkeit leicht im Gefolge hat (vergleiche Lindentheater in Berlin), durchaus vermieden und eine gewisse intime Wirkung gewahrt ist, so besteht schon hierin ein nicht zu unterschätzendes Verdienst des Architekten. Eigenartig ist sodann die Farbenwirkung: der ganze Raum ist – was wohl hier zum ersten Male bei einem Varieté-Theater und zwar mit bestem Erfolge versucht worden ist – auf Grün gestimmt. Mit dunkelem Tannengrün in den Parketsitzen anhebend, stuft sich die gleiche Farbe nach der Höhe bis zu sanftem Seegrün ab, woran sich dann die bunten Deckenmalereien schließen. Mit diesem grünen Grunde gehen das zarte Crémegrün der Logenbrüstungen, die reichen Vergoldungen und die muschelfarbigen Abschlußgardinen im zweiten Rang trefflich zusammen, und die reiche Farbigkeit der Plafondmalereien giebt dem ganzeneinen prächtigen Abschluß.
Diese Malereien stammen von Fritz Rentsch d.J. und bezeugen von neuem, wie vorzüglich dieser Künstler derartige Aufgaben zu lösen weiß. Mit Rücksicht auf die Akustik und lebendige Gliederung ist das Gewölbe durch Stuckornamente in sechs Felder getheilt, durch welche sich die Malereien, eines an das andere anschließend, einheitlich erstrecken. Das Mittelfeld über der Bühne zeigt eine weibliche Figur in durchsichtigem blauen Scheine, beschützt von einer Seeschlange. Ein Mann flüchtet schreiend ins Meer. Über dieser Gruppe fliegt ein Zug Flamingos dahin. Das Grau des Felsens findet in dem grauen Himmel des folgenden kleinen Bildes eine Fortsetzung. Den farbigen Gegensatz bilden die Flamingos, im großen Bilde als Linie, im kleinen als einzelne Flecken. Das Blau des Meeres klingt aus dem blauen Rittersporn des dritten Bildes mit den Birken, um im vierten mit den Pfauen ins violette überzugehen. Der sandige Meeresstrand des Flamingobildes geht in eine üppige Wiese über, in der vor dem Pfau ein nacktes Weib sich ausgestreckt hat. Das fünfte Bild zeigt einen Faun unter einem Kastanienbaume auf einem Stein sitzend. Nachdenklich den Kopf in die Hand gestützt, blickt er nach dem Weibe hinüber. Im Hintergrunde ist Waldinneres angedeutet. Zu den Füßen des Fauns glänzt dunkles Wasser, aus dem ein Feuersalamander herauskriecht. Einzelne Sonnenstrahlen fallen auf die Kastanienblätter und den rothen Waldboden. Das letzte wieder rein landschaftlich behandelte Feld zeigt auf einem weißblühenden Baume zwei tiefrothe Papageien; unten wiederholen sich die Kastanienblätter und der graue Steinton des sich anschließenden großen Feldes.
Es war sehr verständig, daß man bei diesen Deckenmalereien, die sich dem dekorativen Gesamteindruck so trefflich einfügen, auf größere Gegenständlichkeit verzichtete und nur die farbige Wirkung im Auge behielt. Offenbar geschah dies im Hinblick auf den schon gewürdigten figurenreichen Hans Ungerschen Vorhang, dessen wirksame Darstellung weitere Figurenbilder ausschließt. Fritz Rentsch hat übrigens die gesamte Decke mit den Herren Lüttge und Dorsch in der kurzen Zeit von vier Wochen vollendet.
Die Aufgabe, das Theater ebenso glanzvoll wie praktisch zu beleuchten, ist glänzend gelöst. Wer hat sich nicht schon über die Beleuchtungskörper an den Brüstungen der Ränge geärgert, welche durch ihren Lichtschein den freien Blick hemmen und überdies die architektonische Wirkung unruhig machen? Hier sind die Brüstungen ganz frei gelassen und die Beleuchtungskörper an die mittleren Säulenbogen verlegt, so daß eine durchaus ruhige vornehme Wirkung erzielt ist. Im Verein mit dem prächtigen Krystallkronleuchter, der in 225 Flammen erstrahlt, die von den facettirten Spiegeln im zweiten Rang tausendfältig zurückgestrahlt werden, erfüllen sie das ganze Haus mit einer glänzenden Helligkeit, in der die farbige Pracht des Hauses aufs wirksamste zur Geltung kommt. (Es sei hier bemerkt, daß die Dekoration des Hauses von der großen Firma Rudolf Bagier und Co., Seestraße 6, ausgeführt worden ist, und daß die Beleuchtungskörper von den beiden Seiferthschen Fabriken und von Spinn u. Sohn in Berlin stammen.)
Ebenso glücklich wie die Beleuchtung haben Lossow und Viehweger die Anordnung der Sitzplätze gelöst: unter den 2000 Sitzen sind nur 4 vorhanden, von denen man die Bühne nicht gut übersehen kann. Dies wurde zunächst dadurch erreicht, daß die beiden Ränge nicht in Form einer Lyra, sondern in Form eines vorn geöffneten Hufeisens geführt und daß die Trennungswände zwischen den einzelnen Abtheilungen möglichst niedrig gehalten wurden. Ueberdies liegen die Sitzreihen beträchtlich höher übereinander, als dies gemeinhin der Fall ist. Dazu ist der dritte Rang auf die Rückseite des Zuschauerraums beschränkt und nirgends im ganzen Hause finden sich störende Säulen, über die sich anderweit jeder so schwer zu ärgern hat, der das Pech hat, einen Platz hinter einer solchen zu erwischen. Die Säulen im Parket, die den ersten Rang tragen, sind ganz schmal im Durchmesser und mit Goldbronze umkleidet.
Haben wir den prächtigen Gesamteindruck aufgenommen, so fallen bei näherer Betrachtung noch mancherlei Einzelheiten auf. Es sei bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß Herr Architekt Heino Otto sich um die Ausführung und künstlerische Detaillierung hervorragende Verdienste erworben hat. –— Das Orchester ist vertieft gelegt und für die Besucher des Parkets unsichtbar. Die Bühne öffnet sich in ansehnlicher Breite; zur Breite des der königlichen Hofbühne fehlen nur einige Centimeter. Die Anordnung der Parketplätze ist überaus bequem: zunächst am Orchester stehen sieben Reihen Stühle mit Klappsitzen, auf denen man mit voller Bequemlichkeit sitzen kann, ohne sich irgendwie beengt zu fühlen. Dann folgen nummerierte Tische mit sechs Stühlen, hinter jeder der fünf Tischreihen wieder eine Reihe Sperrsitze, und dazwischen ebenso wie in der Mitte jedesmal ein breiter Gang, welcher bei einer etwaigen Panik die schnellste Leerung des Saales durch die zahlreichen Ausgänge, den Kellnern aber volle Bewegungsfreiheit gestattet. Die Feuersgefahr ist übrigens unerheblich im Zuschauerraume, denn außer dem Fußboden, den Stühlen, Tischen und Thüren ist so gut wie kein Holz vorhanden, da die Ränge, die Wände und die Decken nur aus Drahtgewebe mit Gips und Kalk (Rabitzsystem) hergestellt sind. Ueberdies ist in dem Zuschauerraume so wenig auf ängstliches Ausnutzen des Raumes zur Vermehrung der Plätze ausgegangen, daß man ebenso sehr den Eindruck der Vornehmheit wie den erfreulicher Sicherheit hat.
Mancherlei künstlerische Einzelheiten erfreuen das Auge: die ovalen Öffnungen in den Wänden der beiden Ränge, welche den Luftaustausch mit den Korridoren vermitteln, sind mit prächtigen durchbrochenen Bronzegittern verdeckt, die ebenso wie sonstige Meisterleistungen des Schmiedehandwerks aus den Werkstätten von Spinn u. Sohn in Berlin hervorgegangen sind. Weiter fällt uns auf, wie reizvoll die Glühlampen guirlandenartig die Architektur begleiten und dadurch anschaulich machen. Daß hierbei Lichtbirnen aus mattem Glas verwendet sind, möge als ein besonderer Vorzug noch hervorgehoben werden. Es giebt noch immer Leute von wenig Geschmack, die wähnen, je mehr man direktes Licht sehe — z.B. in Schaufenstern– um so besser sei die Beleuchtung. Sehr hübsch ist die tote Linie, in der Ränge und Prosceniumslogen zusammentreffen, durch Auflösung in Schilfornamentik und Anbringung einiger übergreifender Engel gelöst. Am Plafond ist die Farbe mit großem Geschick verwendet, um den Eindruck größerer Höhe hervorzurufen, da hier durch das Baureglement eine gewisse, für die Wirkung nicht besonders günstige Höhe vorgeschrieben war.
Überschauen wir noch einmal das Ganze, so ergiebt sich ein überaus festlicher Eindruck. Farben und Formen fügen sich bei voller Beleuchtung harmonisch zusammen und der Charakter einer den leichtgeschürzten Musen gewidmeten Schaustätte erscheint aufs glücklichste und dabei in nicht gewöhnlicher Weise getroffen.
Die Akustik des Hauses soll nach den bisherigen Proben als tadellos zu bezeichnen sein. Insbesondere ist das der Gliederung der Decke zu danken, deren kräftige Kehle den Schall aufzufangen bestimmt ist, während die Verjüngung der aufgetragenen Ornamente nach oben wiederum die Höhenwirkung zu steigern geeignet ist.
Wir verlassen den Zuschauerraum und begeben uns nach dem Umgange des ersten Ranges. Auch hier finden wir die gleichen praktischen Einrichtungen wie unten; nur ist alles reicher und gediegener. Die weißen Wände glänzen in Politur; Thüren, Buffets u.s.w. sind aus palisanderroth gebeiztem Eichenholz und mit Goldstreifen verziert; die elektrischen Lampen zeichnen sich durch anmuthige Formen aus; unter den Ecken der Querbalken sind reizvolle Köpfchen angebracht. Zu vorübergehendem Niedersetzen laden einige Bänke an den Wänden ein.
Besondere Betrachtung verdient hier noch das Foyer des Hauses. Es ist bekannt, daß das Boxbergische Palais, jene reizvolle Schöpfung des achtzehnten Jahrhunderts mit dem so charakteristischen Gartensaale, dem Centraltheater zum Opfer gefallen ist. Es war ein schöner Gedanke des Herrn Lossow, die Erinnerung an das Boxbergische Palais in dem Foyer festzuhalten: die ornamentale Ausschmückung zeigt in stilgerechter Weise die Formen, welche das Boxbergische Palais kennzeichneten. Zwei Medaillons sind in getreuen Gipsabgüssen herübergekommen; im übrigen haben Gipsabgüsse für die Formen als Vorlagen gedient. Eine vornehme Pracht kennzeichnet den Saal, der vermöge einer eingebauten Galerie, auch zu besonderen kleinen Festlichkeiten mit Musik benutzt werden kann. Die Galerie wird von Säulen in Giallo antico getragen, die Möbel sind mit gelbem Sammet und Seide bezogen, prächtige getriebene Gitter, Meisterwerke aus den wohlbekannten Werkstätten von August Kühnscherf u. Söhnen bedecken die Heizung und die Wandflächen sind mit krystallenen Spiegeln belegt. Für die festliche Beleuchtung sorgen nicht weniger als 680 Glühlampen, die mit Bronze und Glas überdeckt in langen Ketten an den Wänden und der Decke sich dahinziehen.
Wir betreten schließlich noch den zweiten und den dritten Rang und überzeugen uns, daß auch hier überall mit einer angemessenen Opulenz für die Besucher des Theaters und den Verkehr gesorgt ist. Die Einrichtung des Bühnenraumes zeugt von der gleichen Sorgfalt; die Prospekte sind von den ersten Theatermalern in Berlin, Breslau und Wien (Hartwig, Handrich, Kautzky) gemalt; auch für die maschinellen Vorrichtungen, den eisernen Vorhang u.s.w. sind die hervorragendsten und erfahrensten Firmen herangezogen worden. Die elektrische Beleuchtung (von Siemens und Halske) wird durch eine 380pferdige Dampfmaschine versorgt, für die Heizung sind drei Dampfkessel aufgestellt.
Mit dem Centraltheater ist der erste Teil der großartigen Bauten, welche Herr Mau zwischen Waisenhaus-,Trompeter-und Prager Straße plant, vollendet. Ein großes Restaurant, daß sich unter dem gesamten Centraltheater hin erstreckt, ein Kaffeehaus, ein Wintergarten, eine dreitheilige Passage mit Läden etc. werden sich anschließen, und zu den Geschäftshäusern, die links vom Centraltheater bereits größtentheils fertig sind, kommt auf der anderen Seite noch ein Hotel zu stehen. Wir dürfen uns freuen, daß das umfängliche Baugelände in die Hände eines so vornehmen Bauherren gefallen ist; gleich dem Viktoriahause entstehen auch hier wieder Bauten, die, weit entfernt von der trostlosen Bauspekulantenmache mit all ihrer hohlen Protzigkeit und öden Schablonenhaftigkeiten, sich durch Gediegenheit und vornehme Eigenart auszeichnen und unserer Stadt zur vollen Ehre gereichen.
Paul Schumann